BIM und IFC mit SEMA

BIM ist das Schlagwort der letzten Jahre und in aller Munde. In der Baubranche wird BIM bereits vielfach als die Zukunftsmethode in der Projektplanung gesehen.

Denn der Anspruch von BIM ist nicht weniger als die Daten aller an einem Bauprojekt Beteiligten sinnvoll zu verknüpfen und bereit zu stellen. Ein hoher Anspruch, den SEMA mit seiner Holzbausoftware seit vielen Jahren bereits erfolgreich betreibt und ständig erweitert. Die neu in der SEMA Software programmierte IFC Schnittstelle ist hierfür ein schönes Beispiel.

SEMA präsentiert anlässlich der Messe Dach und Holz in Stuttgart seine aktuelle Programmversion 16-1. Interessierte Besucher können sich am Messestand in  Halle 1, Stand 1.109 persönlich von den Lösungen überzeugen und wie einfach, schnell und praktikabel BIM mit SEMA tatsächlich möglich ist. Aber was ist eigentlich BIM und was steckt dahinter? Die allgemein gültige Definition von BIM ist eher theoretisch und liest sich für uns Holzbauer und Praktiker etwas sperrig:

„Building Information Modeling (BIM) ist eine Planungsmethode im Bauwesen, die die Erzeugung und die Verwaltung von digitalen virtuellen Darstellungen der physikalischen und funktionalen Eigenschaften eines Bauwerks beinhaltet. Die Bauwerksmodelle stellen dabei eine Informationsdatenbank rund um das Bauwerk dar, um eine verlässliche Quelle für Entscheidungen während des gesamten Lebenszyklus zu bieten; von der ersten Vorplanung bis zum Rückbau.“ - Quelle NBIMS

Anders ausgedrückt – BIM ist kein eigenes Datenformat, sondern ein Prozess, eine Planungsmethode, eine Plattform. Es geht darum, in der Gebäudesoftware ein intelligentes 3D Modell zu erstellen und möglichst viele Informationen aller am Bau beteiligten Gewerke zugänglich zu machen.

Genau dies ist bereits seit vielen Jahren mit der SEMA Software möglich. Die Gewerke Holzbau, Treppenbau sowie Dachdeckung und Verblechung sind in einer Software integriert. Alle konstruktiven Daten des Gebäudes stehen nach der Eingabe als 3D Modell vollautomatisch zur Verfügung und können bereits während der Planungsphase dreidimensional fotorealistisch präsentiert werden.

Gebäudeansichten und Einreichpläne zur Genehmigung des Projektes werden auf Knopfdruck generiert. Sämtliche Bauteile wie Hölzer, Flächen, Deckungen wie Dachziegel, Schalung, Blechbauteile, Wandbeplankungen, Fenster, Türen, Verbindungsmittel und Stahlteile und andere Materialien werden detailliert in Materiallisten und Aufmasslisten erfasst. Eine differenzierte Bestellung der verschiedenen Bauteile und Materialien ist perfekt vorbereitet.

Pläne und Zeichnungen zur Fertigung der Bauteile werden entweder per Knopfdruck als Fertigungszeichnungen ausgedruckt oder zur automatisierten Fertigung und Ausarbeitung an CAD/CAM Maschinen exportiert. Selbstverständlich können im SEMA Programm auch Treppen geplant und konstruiert werden. Diese fügen sich automatisch in das 3D Modell ein und machen das Gebäude erst richtig begehbar. Die Treppe dient dabei nicht nur optischen Zwecken, sondern kann mit detaillierten Abwicklungen und 1:1 Ausgabe manuell gefertigt oder vollautomatisch an CNC Maschinen exportiert werden.

Zur Vervollständigung und Gestaltung des Gebäudes können die Räume mit Möbeln bestückt werden sowie 3D Objekte zur Außengestaltung wie Bepflanzungen oder Fahrzeuge einfach platziert werden. Die freie Gestaltung eines realen Geländes um das Projekt macht das virtuelle Gebäude perfekt. Natürlich darf hinsichtlich BIM die Präsentation des virtuellen Gebäudes für den Endkunden nicht fehlen. SEMA bietet hierfür das Presenter-Programm, mit dessen Hilfe der Bauherr ohne SEMA Lizenz das Gebäude begutachten und sogar durchwandern kann. Eine weitere Möglichkeit bietet SEMA mit dem Modul "Virtual-Reality". Die erzeugte Datei kann an jedem beliebigen Rechner auch ohne SEMA Programm gestartet werden. Virtual-Reality bietet eine 3D Live-Navigation durch das SEMA Projekt in fotorealistischer Qualität zur professionellen Produktpräsentation.

Zur Kalkulation des Projektes bietet SEMA eine perfekte Anbindung an das Programm WGsystem. Hier findet eine direkte Datenkopplung der SEMA Systemstammdaten mit der Leistungsbeschreibung und den Kalkulationsdaten statt. Nach Erstellung des Gebäudes im SEMA Programm bekommt der Anwender auf Knopfdruck sämtliche Kalkulationsdaten im Programm WGsystem.

Ein weiteres, sehr wichtiges Thema gerade in Bezug auf BIM ist natürlich der Datenaustausch mit anderen Programmen. Im SEMA Programm stehen eine Vielzahl von Schnittstellen zum Im- und Export für andere Anwendungen zur Verfügung. Somit ist ein bestmöglicher Datenaustausch zwischen den verschiedenen Applikationen gewährleistet. Neuester Spross ist hier das IFC Datenmodell. IFC (Industry Foundation Classes) ist ein offener Standard im Bauwesen zur Beschreibung von Gebäudemodellen.

In der neuen Version 16-1 ist der Im- und Export von Daten um „IFC (xml)“ Daten erweitert worden. Beim Import werden folgende Bauteile bereits im SEMA erkannt und automatisch in echte SEMA Bauteile umgewandelt: Geschosse, Wände, Fenster, Türen, Dachflächen, Decken. Diese Hüllen können im SEMA Programm mit den üblichen Automatismen mit Hölzern und Deckungen gefüllt werden. Alle anderen Bauteile werden als 3D Körper importiert. So können gegebenenfalls importierte 3D Objekte mit dem 3D Bauteilkonverter schnell und einfach in echte SEMA Hölzer umgewandelt werden.

Der Export funktioniert analog zum Import und exportiert die gleichen Bauteilarten wie der Import. Zusätzlich werden beim IFC Export Dach-, Wand, und Deckenhölzer exportiert. Mit dem Import und Export von IFC Dateien bietet SEMA ein weiteres Werkzeug zum Datenaustausch mit anderen Programmen und allen am Gebäudebau Beteiligten. SEMA macht BIM!