Fortbildung und Austausch von Lehrern - für Lehrer

Auf die Zukunft vorbereitet sein und sie in gewisser Weise mitgestalten. Dies war der Anlass für die 2-tägige Lehrerveranstaltung unter dem Motto "E-Learning und digitaler Bildungsplan". Wie es gelingt, einen Handwerksberuf wie den des Zimmerers in das Zeitalter der Digitalisierung zu integrieren, ohne dass das Handwerkliche Know-how darunter leidet. Hierbei beteiligt sich SEMA maßgeblich daran, das klassische Berufsbild attraktiv und modern mitzugestalten.

Nach einer Online-Version im vergangenen Jahr, war es für alle Beteiligten eine Freude sich wieder live treffen zu können. Bereits zum dritten Mal durfte sich die Fa. SEMA bei solch einem Event einbringen. Für die diesjährige Ausgabe hat SEMA knapp 30 Lehrkräfte aus dem Deutschsprachigen Raum zum SEMA-Firmensitz nach Wildpoldsried eingeladen. Damit wurde ein perfekter Rahmen geschaffen, um länderübergreifend Lehrkräfte fortzubilden, unterschiedliche Herangehensweisen aufzuzeigen und um sich gegenseitigen auszutauschen.

Zum Auftakt des Treffens präsentierte Schulungsleiter Martin Irion das SEMA College. Die E-Learning Plattform vereint die gesamte Aus- und Weiterbildung in Bezug auf das SEMA-Programm. Für jedes Level und für jeden Bereich bietet das College Videos und Informationen zum eigenständigen Erlernen der CAD/CAM Software.

Ein Großteil des Informationsangebotes wird im SEMA College über Lehrvideos bereitgestellt. Daniel Lutz ist einer der Dozenten der E-Learning Plattform und Meisterschullehrer an der Kerschensteinerschule in Reutlingen. Anhand einer live aufgezeichneten Tutorial-Videoreihe demonstrierte er seinen Lehrerkollegen eine Konstruktion im SEMA-Programm sowie das Bearbeiten eines Projektes mit Punktwolke. Hierzu gab er noch einige Tipps weiter, wie sich solch ein Video-Kurs in die Unterrichtsgestaltung einbeziehen lässt.

Eine Rubrik im SEMA College widmet sich ganz dem Berufsschulwissen. Mittels Video-Kursen werden sämtliche Grundlagen aus dem Lehrplan für Berufsschüler des Zimmererhandwerks vermittelt. Hierbei werden die Auszubildenden in verschiedenen Lernfeldern nach dem Modell der vollständigen Handlung herangeführt. Die Inhalte sind neben dem regulären Unterricht als Hilfestellung oder Nachschlagewerk zu sehen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Zeichnen mit 2D CAD und fördert den Einstieg in die Materie.

Jürg Hugener, Fachgruppenleiter der Zimmerleute an der Gewerblichen Berufsschule in Wetzikon (Zürich), stellte in Folge die digitale Lernplattform „Holzbau-LAB“ vom Verband holzbau-schweiz.ch vor. Die Plattform für Lebenslanges Lernen steht allen Holzbaubetrieben und ihren Mitarbeitenden zur Verfügung und bietet in der Lernumgebung ein vielseitiges Angebot. Neben dem Zugriff auf branchenspezifische Themen kann sich jeder weiterbilden, sich durch sein persönliches Portfolio auf dem aktuellen Stand halten und sich der Branche präsentieren. 

Das Konzept der BiW Bau Hessen-Thüringen geht hierbei einen Schritt weiter und beschreitet einen Weg, bei dem Digitalisierung zum Anfassen gemacht wird. Vertreter und Vertreterinnen des überbetrieblichen Ausbildungszentrums präsentierten ihr Lehrkonzept einer digitalen Ausbildung. Durch Anwendung interaktiver Medien wird von den Lehrlingen verschiedener Bauberufe während der Ausbildung der BIM-Prozess nicht nur angewendet, sondern für den späteren Berufsalltag permanent erprobt. Die volldigitalisierte Ausbildung findet in einer sogenannten „Digi-Town“ statt. Den Azubis der verschiedenen Gewerke werden in dieser digitalen Stadt ihre Aufgaben zugewiesen und dort auch bearbeitet. 

Der erste Programmtag war damit abgeschlossen, welchen die Teilnehmer und Akteure bei einem gemeinsamen Abendessen samt breitgefächertem Austausch ausklingen ließen.

Für den zweiten Tag wurde gleich zu Beginn das handwerkliche Können der Lehrer abgefragt. Die Ausarbeitung und der Bau sogenannter „Tensegrity-Tables“ stand auf dem Programm. Tobias Weber und Matthias Rüth von der Steinbeisschule Stuttgart hatten sich mit dem schwebenden Tisch etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Als Andenken und sogleich als Anstoß für den eigenen Unterricht durften die Lehrerkollegen ihr Werk mit nach Hause nehmen. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Berufsschule für Bautechnik, Medien und Umwelttechnik für die Materialbereitstellung.

Vor der Mittagspause ging es direkt spannend weiter: Maik Jaekel von FARO Technologies und Marcel Mai von Flexijet stellten jeweils ihr Laser-Aufmaß-System vor. Anhand von praxisnahen Beispielen wurde der Workflow vom Laseraufmaß bis zur importierten Punktwolke im SEMA-Programm aufgezeigt.

Eines der Highlights am Nachmittag war der Vortrag von Swen Niebann und Emanuel Schupik, beide Ressortleiter und Mitglieder der SEMA-Geschäftsleitung. Sie gaben Ausblicke in die Weiterentwicklungen im SEMA-Programm, wie auch Einblicke in die Strategie und Vision von SEMA sowie der gesamten Bauindustrie im Bereich BIM.

Als nächster Programmpunkt stand ein Schulungsblock zu verschiedenen programmspezifischen Themen von Tim Scheidt an. Der College-Dozent und SEMA-Spezialist aus dem Support-Team zeigte den Lehrkräften noch einige Tipps und Tricks im Umgang mit dem 2D/3D CAD-Programm und ging auf Fragen der Lehrerschaft ein.

Die Agenda der beiden Tage war lang, doch die Gelegenheit einem solch gemischten Publikum an Lehrkräften aus den DACH-Regionen samt dem Schweizer Tessin einen Rahmen zu bieten, wollte sich SEMA nicht nehmen lassen. Es stehen eine Vielzahl an umtriebigen und hochinteressanten Themen an, die es wert sind, den Multiplikatoren der Fachkräfte von Morgen vorzustellen, gemeinsam zu besprechen und weiterzuentwickeln.

Immer wieder boten sich Möglichkeiten des Austausches untereinander an, was rege genutzt wurde, und auch gewünscht war. Das Feedback, das uns bereits während der Veranstaltung oder im direkten Nachgang von einigen Teilnehmern erreichte, beweist, wie wichtig solche Veranstaltungen in diesem Rahmen sind.