Kapelle Ludwigsschwaige

Ein Projekt mit maschineller Fertigung und dennoch viel Handarbeit.

Der spitze Sakralbau ist aus Holz gefertigt und ein Teil der Projektserie "7 Kapellen". Die Stiftung von Siegfried und Elfriede Denzel initiierte eine sehenswerte Reihe verschiedener Kapellen.

Jedes der kleinen Unikate wurde von verschiedenen Architekten entworfen. Für die Detailkonstruktion, die Fertigung und die Umsetzung wurde die Firma Gumpp & Maier aus Binswangen beauftragt, welche die Kapellen mit der SEMA Software konstruierten und zu großen Teilen industriell fertigten.

Die Kapelle welche wir vorstellen, steht bei der Ludwigsschwaige nahe der Donau bei Mertingen und wurde entworfen vom Architekten Alen Jasarevic.
Die verschindelte Kapelle erhebt sich steil zwischen den beiden Weilern Ludwigsschwaige und Bartlstockschwaige. In Form eines ansteigenden Zelts mit einem steilen First befindet sich das Dach auf 12 m Höhe; die Kapelle ist sechs Meter lang und verjüngt sich in der Breite von fünf auf zwei Meter. Die Grundidee des Entwurfs von Architekt Alen Jasarevic sind zum Gebet gefaltete Hände.   

Ins Erdreich des asymmetrischen Holzgebäudes eingebrachte Mikrorammpfähle sorgen für die nötige Standfestigkeit. Die Last der Kapelle und des Fundaments wird über Mantelreibung in das umgebende Erdreich abgeleitet.

Die Basis des Holzobjektes bilden drei 14 cm starke fünflagige Brettsperrholzplatten. Die industrielle Fertigung des Schichtholzes wurde künstlerisch vom Bildhauer Josef Zankl veredelt. Mit einem 16 mm breiten Hohleisen schnitzte er Kerbe für Kerbe aus dem Holz und bearbeitete die Oberfläche, sodass das eindringende Licht von oben fast greifbar über die Innenseiten der steilen Dachflächen streicht. Der Künstler setzte das Hohleisen circa 2 Millionen Mal an, um der Oberfläche die endgültige Optik zu verschaffen. Durch das Licht-Schatten-Spiel ergibt sich je nach Lichteinfall eine ständig wechselnde Stimmung.

Das Kreuz im Inneren der Kapelle besteht aus zwei massiven Stahlstäben, die aus der nahen Donau geborgen wurden.

Koordinaten Standort: Google Maps
Längengrad: 48.64885 / Breitengrad: 10.70517



7 Kapellen aus Holz – Orte der Besinnung

Mit dem Projekt „7 Kapellen“ setzten sich Siegfried und Elfriede Denzel bereits im Jahre 2017 auseinander - mit der Stiftung der sieben Kapellen wollten sie etwas Bleibendes schaffen. Die Idee dazu hatte Dr. Peter Fassl, Heimatpfleger des Bezirks Schwaben. Jedes der kleinen Unikate wurde von verschiedenen Architekten entworfen, die Firma Gumpp & Maier aus Binswangen war jeweils für die Fertigung und Umsetzung verantwortlich.

Sieben Kapellen wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten – und doch haben sie zwei Dinge gemein. Nach den Vorgaben der Stifter Siegfried und Elfriede Denzel mussten die Wegkapellen mit dem Werkstoff Holz errichtet werden und – als Symbol der Kirche – ein Kreuz haben.

Über viele Jahrzehnte hatte das erfolgreiche Unternehmerehepaar aus Wertingen mit seinem Holzwirtschaftsunternehmen eine sehr enge Bindung zu diesem nachwachsenden Rohstoff, was sich auch seitdem sie im Ruhestand sind nicht geändert hat.

Für ihr Vorhaben lud die Stiftung verschiedene Architekten ein, ihre Entwürfe für das Projekt vorzustellen. Jeder der gewonnenen Architekten hatte dabei seine ganz eigene Vorstellung von den Sakralbauten am Wegesrand.

Alle der sieben Kapellen liegen an Radwegen im Schwäbischen Donautal. Auf dem "7 Kapellen-Rundweg" lassen sich alle Sakralbauten auf einer Strecke von etwa 153 km miteinander verbinden.

 

Weitere Projektvorstellungen der 7 Kapellen:

Wegkapelle Oberthürheim des Frankfurter Architekten Christoph Mäckler