Online zum Zimmerermeister, trotz Selbständigkeit

Der Meistertitel im Zimmererhandwerk ist nach der Gesellenprüfung das Qualitätsmerkmal schlechthin. Für Christian Rummel kam ein Meistervorbereitungskurs in Vollzeit aus beruflichen und familiären Gründen nicht in Frage. Der gebürtige Bayer lebt und arbeitet seit 2010 in Siebenbürgen (Rumänien) und hat dennoch sein Ziel nie aus den Augen verloren. In seinem Erfahrungsbericht erzählt er, wie er trotz Selbstständigkeit im Ausland den Deutschen Meistertitel im Zimmererhandwerk erlangte.

„Schon mehrere Jahre beschäftigte ich mich mit dem Gedanken, auf die Meisterschule zu gehen, um den Titel zum Zimmerermeister zu absolvieren. Bedenken wegen Verdienstausfall und Abwesenheit von der Familie ließen mein Vorhaben bis zum Frühling 2021 jedoch fast unmöglich erscheinen. Doch dann erfuhr ich von der Online-Meisterschule. War das etwa die Lösung?

Zu meiner Person:
Mein Name ist Christian Rummel, nach meiner Ausbildung im Bereich Treppenbau, folgten drei Jahre und ein Tag auf traditioneller Gesellenwanderschaft. Ich absolvierte den Abschluss zum gepr. Zimmerer für Restaurierungsarbeiten und 2010 gründete ich meinen eigenen Betrieb im Kreis Hermannstadt, (rumänisch Sibiu) in Südsiebenbürgen.

Seit Anbeginn meiner Selbständigkeit beschäftige ich mich hauptsächlich mit Treppenbau. Doch auch aufwändige Restaurierungsarbeiten im Bereich Zimmerei an zum Teil UNESCO-geschützen, Jahrhunderte alten Kirchenburgen gehören zu meinen Auftragsarbeiten. Zu unseren Referenzen gehören unter anderem aufwendige Treppenanlagen als Einzelstück in Bukarester Villen sowie die Ausstattung kompletter Neubaugebiete mit Treppen in CNC-Serienfertigung. Zudem ist mittlerweile die Planung und Arbeitsvorbereitung von Treppen- und Holzbauprojekten für eine Vielzahl an Ingenieur- und Architekturbüros sowie für fertigende Betriebe ein fester Bestandteil unseres Betätigungsfeldes.

Mir war klar, dass in einer solchen Situation wenig Kapazität für eine fast anderthalbjährige Vollzeitschule in Präsenzunterricht zur Verfügung stand, zumal wir auch einen Lehrling im Team haben, der sich gerade mitten in seiner Ausbildung befindet. Den ersten Kontakt mit der Online-Meisterschule hatte ich mit den Dozenten Hans Karl und Mike Kortboyer. Nach genauerer Erläuterung des Ablaufes des Meisterkurses waren dann auch die letzten Zweifel verflogen. Das sollte klappen, auch mit voller Selbständigkeit und etwa 2000 Kilometer Entfernung von meiner Wahlheimat zur Schule. Somit war ich ab dem Frühjahr 2021 offiziell eingeschrieben und damit Meisterschüler.
Die Online-Meisterschule stand mir in den ersten Wochen stets mit Rat und Tat zur Seite, wenn es darum ging, die notwendigen Anträge für das Meister BAföG schnell über die Bühne zu bringen oder den Kredit bei der KfW zu beantragen.

Der Unterricht fand in den ersten Monaten meist 2-mal pro Woche statt, praktischerweise immer in den Abendstunden, so war nach der Arbeit meist immer noch genügend Zeit für eine zünftige Brotzeit, bevor es dann vor dem Laptop per Konferenzschaltung losging.

Die wenigen Präsenzzeiten an den Wochenenden am Bodensee waren insoweit kein großes Problem, da ich den Flughafen in Sibiu quasi "vor der Haustüre" habe. Mit ein wenig durchdachter Organisation hatte ich weniger Reisezeit als viele der anderen Teilnehmer.

Natürlich wurde es auch ein paarmal etwas eng mit dem Zeitplan, etwa als wir vor Weihnachten noch 2 wichtige Baustellen vollenden mussten. Dann nämlich saß ich eben mit Kopfhörern und Smartphone auf einer Werkzeugkiste und verfolgte den Unterricht, während meine Mitarbeiter 5 Meter weiter mit der Hilti zugange waren.

Nun, wer Meister werden will, muss eben lernen auch flexibel sein zu können.

Einen großen Vorteil, den Meister nebenberuflich zu machen, sehe ich darin, dass man das Erlernte direkt wieder am nächsten Tag in der Firma praktisch umsetzen kann. Dies führte in meinem Fall, obwohl ich viel Zeit fürs Lernen aufwenden musste, zu stetig steigenden Geschäftszahlen, und das schon während der Meisterschule.

Als es dann Richtung Prüfungen und Meisterprojekt ging, waren die Erfahrungen, die ich in den vergangenen Jahren mit der SEMA-Software gesammelt hatte, Gold wert. Als Meisterprojekt hatten wir ein Touristeninformationszentrum in Fachwerksbauweise zu entwerfen und bis ins Detail durchzuplanen. Trotz meiner Erfahrungen hatte ich natürlich nach wie vor noch die ein oder andere Frage an den SEMA-Support, der mir in dieser Zeit immer rasch bei auftretenden Fragen half.

Des Weiteren standen mir auch die Dozenten der Online-Meisterschule und die Gesellen aus meiner Zeit auf Wanderschaft bei vielen Herausforderungen immer zur Seite, ob es nun um Dachausmittlung im SEMA-Programm ging, ums rechnerische Schiften, um die Austragung einer steigenden Traufe oder dem Anreißen eines Klauenschifters.

Als der große Tag dann anbrach und ich vor dem Prüfungsausschuss der HWK in Erfurt mein Meisterprojekt präsentieren musste, hoffte ich an diesem Morgen, dass alles glatt laufen wird. Umso mehr freute ich mich, dass mein Meisterprojekt vom Ausschuss dann besonders hervorgehoben wurde, da bin ich natürlich vor Stolz fast geplatzt.

Mein Fazit: Wer wenig Zeit hat, sich wenig Verdienstausfall leisten kann, unentbehrlich für den Betrieb ist und trotz Meisterschule zuhause bei der Familie bleiben möchte, der sollte sich das Konzept der Online-Meisterschule.de einmal etwas genauer anschauen. Für mich war es die Lösung einiger Hürden, um zum Meistertitel zu gelangen.

Abschließend möchte ich ergänzen, dass mich das Konzept der Online-Meisterschule so sehr überzeugt, dass ich ab dem Jahr 2023 als Dozent an der Online-Meisterschule tätig sein werde. Ich freue mich sehr, meine langjährigen Erfahrungen und Expertise im Bereich Treppenbau unterrichten zu dürfen.“

In diesem Sinne:
Christian Rummel
SC Holzbau Rummel SRL, Rumänien

 

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