Design und Funktionalität im Einklang

Kundenprojekt Résidence Lydia der Spenglerei Ferisol

Gestalterische Ideen, material- und fertigungstechnische Bedingungen mit den Gegebenheiten vor Ort zu vereinen - diese Ansprüche galt es bei dem Projekt Résidence Lydia zu vereinen.

Das Ergebnis spricht eindeutig für sich: Ein Eyecatcher, bei dem sich konstruktive Raffinesse und Design durch Handwerkskunst zusammenfügt. Die anspruchsvolle Gebäudehülle des Mehrfamilienhauses, auf dem Kirchberg im Nordosten der Stadt Luxemburg, wurde von der Spenglerei Ferisol S.à.r.l. realisiert. 

Der aus Beton-Massivelementen bestehende Haupttrakt mit dem hervorstehenden Anbau sollte nach Vorstellungen des Architekten ein außergewöhnliches, aber elegantes Erscheinungsbild erhalten. Die Verkleidung des Steildachs samt Fassade besteht aus vorbewittertem 0,8 mm starkem Titanzink, das durch eine spezielle Oberflächenbehandlung eine subtile grünbläuliche Schattierung erhält. Der Architektenentwurf sah vor, dass die Falzverläufe der Dachfläche in die der Fassade übergehen. Dazu nutzte Michael Kirchen, Spenglermeister und Unternehmensgründer der Firma Ferisol, vier verschiedene Deckbreiten an Metall-Dachbahnen. Die durchgängigen Fälze sorgen für eine übergangslose Weiterführung der Deckelemente und bringen somit Dach und Fassade zusammen. Die verkleidete Gesamtfläche von 250 m² teilt sich auf in 170 m² Dachfläche und 180 m² Fassade.

Wir wollten wissen, worin die größte Herausforderung bei diesem Projekt lag. "Der hohe Anspruch an die Optik hat uns bei der Planung einiges an Hirnschmalz abverlangt. Zum einen wurde eine innenliegende Kastendachrinne benötigt, die sich im Zusammenspiel mit der Weiterführung der Fälze vom Dach zur Fassade integriert, ohne wahrgenommen zu werden. Dazu kamen ungleich große Fenster, welche ebenfalls die Gestaltung der Eindeckung mitbestimmten. Des Weiteren hatten wir die Anforderung, dass von der Vorderansicht des Gebäudes kein Lüfterfirst ersichtlich sein sollte. Zu guter Letzt mussten die Eindeckrahmen für die Dachfenster optisch unauffällig gestaltet werden, um dem Gesamtbild eine cleane Optik zu verleihen", führt Michael Kirchen auf.

Durch die langjährige Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro konnten die vom Architekten vorgesehenen Details bereits in einer frühen Planungsphase mit dem SEMA-Programm visualisiert, konstruiert und anschließend in der Praxis umgesetzt werden", so Kirchen.

Besonderheiten in der Fertigung und Montage war der hohe Anteil der Vorfertigung, der in der Werkshalle stattgefunden hat. Aufgrund der vielen Schrägverläufe musste bereits bei der Planung und Arbeitsvorbereitung ein großes Augenmerk darauf geworfen werden, dass auf der Baustelle beim Anbringen der Bahnen alles passte. Was als Herausforderung noch hinzukam, waren große Bautoleranzen beim Untergrund aus Stahlbeton. Dort musste die Unterkonstruktion der Verkleidung entsprechende Differenzen ausgleichen.

Wir bedanken uns bei Herrn Kirchen für den interessanten Einblick zu diesem wirklich sehr gelungenen Projekt. Wir fragten ihn noch nach abschließenden Worten, worauf hin wir zur Antwort bekamen: „Wir haben auf dem Kirchberg ein wirklich wunderschönes Projekt fertiggestellt, das sehr anspruchsvoll war, aber das Ergebnis begeistert uns sehr“.

Architekturbüro: bureau d'architecture WeB s.àr.l.
Planung und Ausführung: Spenglerei Ferisol S.à.R.L. 
Konstruktionssoftware: SEMA
Material: Titanzink vorbewittert 0,8 mm, Oliva von elZinc