Planungssichere Treppenkonstruktion auf 3D-Laserscan

Das Treppenbauunternehmen Goldberger schody s.r.o. aus Eger an der deutsch-tschechischen Grenze erkennt den großen Nutzen eines 3D-Laserscans.

Die Projektabwicklung einer Treppenkonstruktion basierend auf einer 3D-Punktwolke bietet zum einen eine enorme Sicherheit in der Planung durch exakte Maße. Zum anderen ist das Arbeiten mit einem 3D-Scan sehr effizient, zeitsparend und die Investition in einen eigenen Laserscanner zahlt sich durch die vielen Vorteile die sich in der gesamten Auftragsabwicklung bieten aus.

Im SEMA-Programm ist es möglich Punktwolken, welche beispielsweise mit einem 3D-Laserscanner erzeugt wurden, in die Software zu importieren. Sind die 3D-Daten im Programm, ist in der virtuellen Umgebung der gescannten Baustelle ein direktes Weiterverarbeiten möglich. Flächenermittlung, Abstandsmessungen, Erstellung von Bestandsplänen, Visualisierung von Objekten und deren virtuelle Begehung sind nur einige Beispiele. Vielfältige Einsatzmöglichkeiten ergeben sich für Treppenbauer bei der Nutzung von mehreren Punktwolken im SEMA-Programm. Eine freie oder geschoßweise Aufteilung des 3D-Scans in mehrere Punktwolken, ermöglicht einen freien Zugang zum virtuellen Treppenhaus.

Wie der Einsatz von 3D-Scans im Treppenbau in der Praxis aussieht, zeigt das Beispiel einer Betontreppe, bei der Jiří Bartoš von SEMACZ in Zusammenarbeit mit dem Treppenbauunternehmen Goldberger abgewickelt hat.

Štefan Seifrt, Geschäftsführer bei Goldberger erhielt im Frühjahr im benachbarten Deutschland einen Auftrag für die Verkleidung einer zweigeschoßigen Betontreppe mit Holzstufen. „Wir sind wie üblich an den Auftrag herangegangen und haben auf der Baustelle, die etwa 70 Kilometer vom Unternehmenssitz entfernt liegt, das Treppenaufmaß manuell mit 1:1 Papierschablonen erstellt. Die Treppenform ist nicht gerade und der Betonkern hatte zudem Unregelmäßigkeiten. Da die betonierten Stufen unterschiedliche Höhen aufwiesen, mussten wir noch zwei Mal auf die Baustelle fahren um alle Maße zu überprüfen. Dabei ist mir die Präsentation der Firma SEMACZ eingefallen – in der die Möglichkeit besteht die Konstruktion im SEMA auf Basis eines 3D-Scans zu erstellen“, erinnert sich Štefan Seifrt.

Seifrt kontaktierte Jiří Bartoš und berichtete über seine Bedenken, die er noch immer wegen Unsicherheit ungenauer Maße hat. Er wollte bei der Treppenfertigung eine unnötige Fehlproduktion vermeiden, da er die Treppenteile bei einem anderen SEMA-Kunden, der eine CNC-Maschine besitzt, fertigen lässt. Dank der guten Geschäftsverbindung seitens SEMA zu FARO, einem der renommiertesten Hersteller für 3D-Laserscanner, wurde der Kontakt zu einem Scandienstleister vermittelt, der ganz in der Nähe der Baustelle ansässig ist. Der Dienstleister hat das Treppenhaus dann per 3D-Lascerscanner aufgenommen. „Da wir bisher noch nie mit 3D-Punktwolken gearbeitet haben, bat ich die Jungs von SEMACZ um Ihre Hilfe“, so Štefan Seifrt. „Die Zusammenarbeit hat wunderbar funktioniert“, betont Jiří Bartoš, Geschäftsführer von SEMACZ. „Wir haben die Treppenkonstruktion in der Punktwolke im SEMA erstellt, wo wir alle Maße exakt ermitteln konnten, ohne selbst auf der Baustelle gewesen zu sein. Die kompletten Daten haben wir dann der Firma Goldberger übermittelt.“ Seifrt fügt hinzu: „Weil wir die Programmausstattung im SEMA für die Weiterverarbeitung von Punktwolken noch nicht hatten, bekamen wir eine Leihstellung für das Software-Modul. So konnten wir die Punktwolke im Programm anschauen und alle Maße in der virtuellen Umgebung nochmals überprüfen. Danach wurden die Treppenbauteile auf der CNC-Maschine gefertigt und die Treppe montiert. Wir haben nur ganz kleine Details auf der Baustelle verfeinert, ansonsten hat alles super gepasst“, erzählt Seifrt begeistert.

„Wir mussten keine weiteren unnötigen Fahrten zur Baustelle vornehmen, was aufgrund der Corona-Einreisebeschränkungen im Frühjahr mit dem Grenzübertritt nach Deutschland auch nicht immer ganz einfach war“, fügt Seifrt erleichtert hinzu.  

Es hat sich wieder einmal bewährt, dass eine Auftragsabwicklung mit Hilfe von 3D-Punktwolken sehr effizient und kosteneinsparend ist und eine große Zukunft vor sich hat. „Obwohl es auf den ersten Blick scheint, dass man einige Investitionen tätigen muss, etwa für die Programmerweiterung im SEMA, sowie der Anschaffung eines Laserscanners oder deren Leihe, werden sich diese Investitionen um ein Vielfaches auszahlen. Die Zeitersparnis die bisher für mehrmalige Fahrten zur Baustelle angefallen sind, oder die Ungewissheit ob die Maße passen; der Ärger, wenn die produzierten Bauteile vor Ort auf der Baustelle nachbearbeitet werden müssen, all diese Faktoren fallen weg, wenn man die Technologie der 3D-Punktwolken im SEMA nutzt“, ist sich Štefan Seifrt sicher.